Worttext
Worttexte aller Kategorien – nicht nur die vertonten Texte, sondern auch alle Arten von Spielanweisungen, werkspezifische Zusatztexte wie Widmung, Kompositionsauftrag, Besetzungsangabe, Orchesteraufstellung etc. – werden als integraler Bestandteil der kompositorischen Arbeit aufgefasst und ebenfalls kritisch ediert. Für die Edition der Worttexte wird unterschieden zwischen:
- Titelei und werkspezifische Zusatztexte: alle Texte vor der ersten und nach der letzten Notenzeile, z. B. Werktitel, Komponist, Widmung, Besetzungsliste etc. sowie Endeintrag
- Ausführungstext: alle Texte ab der ersten Notenzeile, die Vorgaben zur Ausführung machen, z. B. arco, mit halber Luft, ausführlichere Spielanweisungen sowie auch szenischer Text wie Bühnenanweisungen, Angaben zum Bühnenbild etc.
- Aufführungstext: gesungener oder gesprochener Text (auch auf Tonband)
- Zitatangabe: verbaler Verweis Zimmermanns auf zitierte Werke innerhalb des Notentextes, z. B. Wagner: Parsifal
- Worttext: Texte, die sich keiner der obigen Kategorien zuordnen lassen, z. B. Systemvorsatz
Allgemeine Regeln
Bei allen Textsorten werden in der Regel historische Orthographie, regelmäßig wiederkehrende Schreibeigenheiten Zimmermanns sowie die originale Zeichensetzung erhalten. Im Detail gelten folgenden Regeln:
Folgendes wird wie im Original belassen:
- Schreibung von Zahlen im Fließtext (z. B.: sich hineinfinden in das Sprechen und Spiel der 3 Agierenden)
- generisches Maskulinum (z. B.: 2 Mann Schlagzeug, 2–3 Spieler, Jazzer, Dirigent)
- autographe Kleinschreibung von italienischen/lateinischen Lehnwörtern (z. B.: tempo)
- von Eigennamen abgeleitete Adjektive (z. B.: Luther‘sche, luthersche, Luthersche)
Folgende Eingriffe werden grundsätzlich vorgenommen:
- Änderung des originalen Zeilenfalls
- Ausschreiben von Abkürzungen, die nicht in der Abkürzungsliste stehen
- Auflösung von eindeutigen Verweisen (z. B.:
s. Bemerkung bei der Trp.
→so leise als möglich (mit halber Luft), cresc. und dim. ad lib., aber nie über p hinaus
) und eindeutigen Ersatzzeichen (z. B.: + → und) - Vereinheitlichung von Ziffern in Instrumentenangaben (siehe auch Instrumentenbezeichnungen)
- Standardisierung der Transliteration von Namen und Werktiteln nach zeitgenössischen Standardwerken (z. B. Riemann-Musiklexikon, Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG1) oder Kindler-Literaturlexikon)
- Vereinheitlichung von eckigen zu runden Klammern
- Instrumentenbezeichnungen, Spielanweisungsabkürzungen werden entsprechend der Abkürzungsliste standardisiert.
Rechtschreibung und Zeichensetzung:
- Historische Rechtschreibung (Orthographie) und regelmäßige individuelle Wortschreibung werden wie im Original belassen.
- Schreibfehler, die nicht durch die individuelle Regelschreibung abgedeckt sind, werden gemäß historischem Duden oder einem vergleichbaren Standardwerk korrigiert.
- Die originale Zeichensetzung wird erhalten, außer wenn – etwa durch falsche Kommasetzung – der Inhalt nicht verstehbar oder irritierend ist.