Spielanweisungen und Vortragsbezeichnungen

Spielanweisungen und Vortragsbezeichnungen werden in der Regel vereinheitlicht. Abweichungen zur Hauptquelle werden in den textkritischen Anmerkungen verzeichnet, sofern sie nicht von der Abkürzungsliste abgedeckt sind. Abkürzungen, die nicht in der Abkürzungsliste erfasst sind, werden ausgeschrieben. Eine Kommentierung in den textkritischen Anmerkungen erfolgt nur in mehrdeutigen Fällen.

Die Positionierung von Spielanweisungen, Vortragsbezeichnungen und Dynamik-Angaben wird in der Edition ohne textkritische Anmerkung standardisiert. In der Regel werden technische Spielanweisungen (pizz., arco, col legno etc.) über dem Notensystem und Vortragsangaben (cresc., dim. aber auch pp oder mp dolce etc.) unter dem Notensystem platziert. Ausdrucksanweisungen wie espr. und dolce stehen über dem System.

Auch die Anordnung allgemein üblicher Anweisungen aus mehreren Bestandteilen wird unkommentiert standardisiert. Der Umgang mit für Zimmermann spezifischen Anweisungen (wie etwa sempre con tutta la forza) wird hingegen jeweils pro Stück entschieden und im Editionsbericht kenntlich gemacht.

Sind dynamische Angaben (bspw. cresc. und dim.) auf eine Zieldynamik bezogen, werden ohne Kommentierung Verlängerungsstriche ergänzt (Bsp. p cresc. - - - ff). Endet ein Crescendo oder Diminuendo offen, werden keine Verlängerungsstriche gesetzt (Bsp. poco morendo).

Spielanweisungen stehen in den Quellen bisweilen in Klammern, unabhängig davon, ob sie erstmalig oder als Erinnerung gesetzt sind. Nur wenn durch die Klammerung einer Spielanweisung Unsicherheit entstehen kann, wie der Notentext auszuführen ist, wird editorisch eingegriffen. In diesen unklaren Fällen werden bei Erstnennung die Klammern entfernt, bei Wiederholung Klammern gesetzt bzw. erhalten und der jeweilige Eingriff mit einem Einzelstellenkommentar dokumentiert.

Redundante Spielanweisungen werden in der Regel entfernt, aber in den textkritschen Anmerkungen verzeichnet, außer es handelt sich um eine Erinnerung nach Systemumbruch. Sprechen werkspezifische Gründe für eine Erhaltung redundanter Spielanweisungen, werden diese in Klammern gesetzt. Die Ergänzung solcher Klammern wird in den textkritischen Anmerkungen dokumentiert.

Wenn durch einen Anmerkungstext die Notation einer besonderen Spieltechnik erklärt wird, wird diese Erläuterung nur bei der Erstnennung beibehalten, folgende Wiederholungen des Textes oder Verweise darauf werden stillschweigend entfernt. Wenn dieselbe Notation in einem anderen Instrument benutzt wird, gilt dieselbe Vorgehensweise.

Sind in der Hauptquelle bei Aufführungshinweisen eckige Klammern verwendet, werden diese ohne Kommentierung zu runden Klammern vereinheitlicht, da eckige Klammern zur Auszeichnung editorischer Eingriffe dienen.

Bei Anmerkungstexten außerhalb der Notenzeile wird * Anmerkung unkommentiert vereinheitlicht zu * Taktangabe, Instrumentenangabe: [Anm. d. Komp.] Anmerkungstext.