Terminologie und Siglenvergabe

Zur Systematisierung der Quellen und ihres Stellenwerts innerhalb der Edition werden in der Regel folgende Begriffe verwendet:

Quellensystematisierung

Notenquellen:
  • Quellenkategorie 1:
    • Partitur
    • Partiturentwurf
    • Particell
    • Particellentwurf
    • Skizze
    • Einzelstimmen/Stimmmaterial
    • Klavierauszug
    • Studienpartitur
  • Quellenkategorie 2 (fakultativ):
    • Angabe zur Werkstufe (bei unterschiedlichen Werkkonzeptionen während des Kompositionsprozesses)
    • Angabe zur Fassung (bei der Öffentlichkeit übergebenen Werkstadien)
  • Quellenkategorie 3:
    • Autograph
    • Kopistenschrift (Abschrift, Ausschrift etc.)
    • Druck (Erstdruck etc.)
    • Lichtpause, Lichtpausabzug
    • Fotographie
    • Fotokopie
  • Quellenkategorie 4 (fakultativ):
    • bei Quellen fremder Hand: mit Eintragungen von Bernd Alois Zimmermann
Unpublizierte Textquellen:
  • Quellenkategorie 1 (fakultativ):
    • Notiz
    • Textexzerpt
    • Textentwurf
    • Texteinrichtung
    • Textvorlage
  • Quellenkategorie 2:
    • Manuskript
    • Typoskript
    • Typoskript-Durchschlag
    • Kopie
  • Quellenkategorie 3 (fakultativ):
    • bei Quellen fremder Hand: mit Eintragungen von Bernd Alois Zimmermann
Korrespondenzquellen:
  • Quellenkategorie 1:
    • Brief
    • Briefkarte
    • Postkarte
    • Ansichtskarte
    • Telegramm
  • Quellenkategorie 2:
    • Manuskript
    • Typoskript
    • Typoskript-Durchschlag
    • Kopie
  • Quellenkategorie 3 (fakultativ):
    • bei Quellen fremder Hand: mit Eintragungen von Bernd Alois Zimmermann

Stellenwert der Quellen innerhalb der Edition

Hauptquelle
Als Hauptquelle wird diejenige Quelle bezeichnet, an der sich die Edition grundsätzlich orientiert.
Nebenquellen
Nebenquellen sind diejenigen Quellen, die für das Aufdecken von Fehlern in der Hauptquelle, für den Beleg nachträglicher Änderungen des Komponisten oder zur Lösung von problematischen Quellenbefunden zu Rate zu ziehen sind und die die Hauptquelle ergänzen oder korrigieren. Dies können schriftliche und in einigen Fällen auch nicht-schriftliche Quellen sein
Randquellen
Unter Randquellen werden die Quellen verstanden, die für die editorischen Entscheidungen nicht relevant sind, in der Regel Skizzen, Faksimiledrucke der Hauptquelle, Quellen mit ausschließlich unautorisierten Eintragungen etc.

Siglen

Um eine Korrespondenz – und damit einen sicht- und nachvollziehbaren Zusammenhang – zwischen dem BAZ-WV1 und den Editionen der BAZ-GA zu gewährleisten, orientiert sich die Siglenvergabe der BAZ-GA an derjenigen des Werkverzeichnisses. Für Korrespondenz und weitere Materialien aus dem Umfeld der Werkentstehung werden zusätzlich die Siglen K und U eingeführt. Bei neu erschlossenen Quellen folgt die Siglenvergabe dem System von Henrichs Werkverzeichnis.2 Diese Quellen werden aber nicht in die jeweilige chronologische Nummerierung im Werkverzeichnis einsortiert, sondern die Nummerierung wird nach der letzten vergebenen Nummer fortgeführt (z .B. in der Quellenliste der BAZ-GA P1 P4 P2 P3 und nicht P1 P1a P2 P3).

V Musikalische Vorlagen
T Textvorlagen
S Skizzen und Entwürfe
P Partituren
M Aufführungsmaterialien (Stimmen, Klavierauszüge, Einspielbänder)
K Korrespondenz
U Umfeldmaterialien mit Editionsrelevanz (z. B. Programmzettel)
1 Heribert Henrich: Bernd Alois Zimmermann. Werkverzeichnis. Verzeichnis der musikalischen Werke von Bernd Alois Zimmermann und ihrer Quellen, erstellt unter Verwendung von Vorarbeiten von Klaus Ebbeke, Berlin, Mainz 2013.
2 Für die Siglen V bis M und die Nummerierung der Quellen vgl. Henrich: Werkverzeichnis, S. 14.