Editorische Eingriffe

Editorische Eingriffe sind in allen drei digitalen Text-Präsentationen (letzte Textschicht, Quellendokumentation, konstituierter Text) notwendig: Bei der Wiedergabe der letzten Textschicht (Vorstufe und ES1) dient die Anwendung stillschweigender Normalisierungen dazu, dass beim Vergleich verschiedener Textfassungen möglichst wenige Unterschiede angezeigt werden, die allein etwas mit dem verwendeten Schriftsatz zu tun haben, wie zum Beispiel die Gestaltung der Anführungszeichen oder verrutsche Einzelbuchstaben bei Typoskripten. Auf der Stufe der Quellendokumentation wird der Text unsicher gelesener Stellen ergänzt und dokumentiert sowie die spätere Ausgabe des Textes in standardisiertem Layout in ausgewählten Bereichen vorbereitet. Die editorischen Eingriffe sind auf dieser Stufe so gering wie möglich gehalten. In der letzten Editionsstufe schließlich werden in begrenztem Umfang Emendationen und Konjekturen vorgenommen, der Fokus liegt hier auf der Darbietung eines kritisch gelesenen Textes.